Als Familienbetrieb bewirtschaften wir in der 3. Generation unseren Milchviehbetrieb am Rand des Sollingvorlandes.
Unser Herz liegt bei unseren 110 Milchkühe und ihren Jungtieren. Immer umfangreicher wird aber unsere Direktvermarktung. Wir betreiben eine Milchtankstelle am Ortseingang von Güntersen. Dort verkaufen wir unsere frische Kuhmilch und die Freilandeier aus unserem eigenen Hühnermobil.
Was ist los mit den Bauern?
Spätestens, wenn man 5 km hinter hinter einem Traktor hergekrochen ist, ist man genervt. Warum diese Proteste?
Was ist los mit den Bauern?
Nun, stellen Sie sich vor, sie sind Gartenbesitzer. Unsere Regierung beschließt auf öffentlichen Druck wegen des (Flug!-) Insektensterbens, dass Sie ab sofort keinen Rasen mehr mähen dürfen, um den Insekten mehr Lebensraum zu bieten. Außerdem müssen 10% ihres Rasens umgegraben und mit einer Blühmischung neu eingesät werden. Diese Blühfläche hat ihre Rasenfläche in zwei gleich große Parzellen zu unterteilen. Für ihre Rasen- wie auch für die Blühfläche gilt ein Betretungsverbot bis zum 31. Juli eines jeden Jahres. Gabionen haben Sie bis zum 31.3.2021 zu entfernen und durch eine Hecke aus heimischen Gehölzen zu ersetzen. Bis 2030 muss in ihrem Garten ein mind. 30 Jahre alter Laubbaum stehen. Für den Vorgarten … .
Alle durchgeführten Maßnahmen haben Sie zu dokumentieren und zu melden. Außerdem gewähren Sie der Kontrollinstanz jederzeit freien Zugang zu Ihrem Garten, um die Durchführung und Umsetzung der Maßnahmen zu kontrollieren.
Natürlich kommt das Beste zum Schluss. Weil das alles nicht gratis zu haben ist, verzichten sie zukünftig auf einen Teil ihres Einkommens. Schließlich tragen Sie als Gartenbesitzer ja eine große Verantwortung.
Sie finden diese Maßnahmen übertrieben?
Viele Bauern auch.
Vermutlich war ihr Garten vor 10 oder 20 Jahren auch kein so viel schlechterer Lebensraum für Fluginsekten.
Kann es sein sein, dass Mückenlarven Wasserpfützen zur Entwicklung brauchen? War da nicht was mit extremer Trockenheit im Sommer? Und bei 35° C ist eine Honigbiene damit beschäftigt, dass ihr Bienenstock nicht überhitzt. Nektarsammeln findet dann nicht mehr statt.
Wir meinen, dass das Aktionsprogramm in einigen Punkten mehr ein Aktionismusprogramm ist, das “viel wehtut” und nur wenig hilft.
Das Thema Fluginsekten und Bienenschutz ist nicht nur in unseren Köpfen angekommen, sondern bereits auf unseren Feldern.
Landwirtschaft wird schnell zu einem komplizierten Thema: Soja aus Brasilien ist billig. Dann lohnt der Rapsanbau in unseren Breiten nicht mehr. Raps war aber die beste Bienenweide im Frühjahr. Biogasanlagen liefern Ökostrom. Biogas braucht viel Mais. Mais ist wenig ergiebig für Fluginsekten. Aber wir wollen ja immer mehr Ökostrom. Himbeeren haben zwar unscheinbare Blüten, sind aber eine hervorragende Nektarquelle und bei den heimischen Bienen deshalb sehr beliebt. Himbeeren aus Marokko sind fast das ganze Jahr verfügbar und manchmal auch billiger. Und Heidelbeeren gibts jetzt wieder aus Peru … .
Finden Sie doch mal die Blühflächen in Marokko. Oder vergleichen Sie mal den tropischen Regenwald mit einem Sojafeld in Brasilien oder einem blühenden Rapsfeld in Deutschland.
Unsere heimische Landwirtschaft nutzt große Flächen. Längst nicht alles ist ein Insektenparadies. Aber wollen Sie die heimische Landwirtschaft kurzfristig kaputtmachen und unsere Lebensmittel importieren? Ist damit unserer Welt wirklich geholfen?
(Unbekannter Autor)
Weitere Infos unter: [https://www.landschafftverbindung.de]
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